UNESCO - Welterbe „Grenzen des römischen Reiches“

twinning_roman_empire.jpgKarte des römischen Reiches unter Kaiser Antoninus Pius (138-161 n. Chr.)Das römische Reich war eines der größten Staatengebilde der Welt. Vom traditionellen Gründungsdatum Roms 753 v. Chr. bis zum Fall von Konstantinopel im Jahre 1453 gab es immer irgendeine römische Staatsform. Heute noch inspiriert das römische Imperium die Phantasie und regt große Literatur und spannende Filme an. Gesetze und Religion gehen auf römische Grundlagen zurück und es ist kein Zufall, dass die Charta der Europäischen Union in der Ewigen Stadt unterzeichnet wurde.

Die Grenzen des Römischen Reiches erstreckten sich über 5.000 km – von der schottischen Atlantikküste quer durch Europa bis zum Donaudelta, vom Schwarzen Meer durch den Mittleren Osten zum Roten Meer und von Ägypten über Nordafrika bis zur Atlantikküste in Marokko. Einige dieser Außengrenzen waren seit Kaiser Augustus (31 v. Chr. – 14 n. Chr.) mehrere Jahrhunderte lang besetzt. Das Meer, Flüsse, Berge und Wüsten wurden oft als natürliche Barrieren des Reiches einbezogen. Wo natürliche Grenzen fehlten, konnten künstliche konstruiert werden.

Der Limes in Deutschland ist mit etwa 550 km das längste zusammenhängende Bodendenkmal in Europa. Zusammen mit dem Hadrians Wall in Nordengland wurde der Limes in den Provinzen Obergermanien und Raetien im Jahre 2005 zum transnationalen Welterbe der UNESCO erklärt. Dies ist der erste Schritt zu einem multinationalen Welterbe „Grenzen des römischen Reiches“, das Länder in Europa, sowie im Mittleren Osten und Nordafrika umfassen wird. Weitere Grenzabschnitte (wie der Antoninuswall in Schottland oder die Donaugrenze in Bayern und Österreich) werden zur Eintragung als Module dieses Welterbes vorbereitet.